Skip to main content

Darum sind die Brautkleider weiß

Bei der Hochzeitszeremonie sind die Brautkleider weiß. Doch das war nicht immer so.

Weiß steht für die Reinheit und sexuelle Unberührtheit. Zwar entwickelte sich dieser Zusammenhang schon früh, aber dennoch konnten sich die wenigstens Bräute im 18. Jahrhundert ein eigenes Kleid nur für die Hochzeit leisten. Noch im 19.Jahrhundert wurde kaum ein Unterschied zwischen einem Brautkleid und dem feinen Kleid gemacht. In der Mittel- und Unterschicht wurde bis ins 20.Jahrhundert im Sonntagsstaat geheiratet. Dieses Kleid war entweder schwarz oder ähnelte der Regionaltracht. Erst ab den 1920er Jahren fasste das weiße Brautkleid allgemein Fuß. Heute gibt es die Brautkleider in den verschiedensten Farben und Formen. Sogar thematische Kleider sind mittlerweile immer mehr in Mode. So gibt es beispielsweise mittelalterliche Brokatkleider oder auch asiatische Modelle.

Der Adel verbreitete das helle Brautkleid. Denn eines der ersten hellen Seidenkleider, welches mit Ornamenten bestickt war, trug Maria de’ Medici bei ihrer Vermählung mit Heinrich IV. Dieses Kleid soll den Umbruch in der Brautmode eingeleitet haben. In Peter Paul Rubens Bild ist ihr Hochzeitskleid dokumentiert. 1613 trug Elisabeth von England ebenfalls ein helles Kleid. Ihres war ein Brokatkleid in Silber und strahlendem Weiß. In den gehobenen Familien dominierten seitdem Cremefarbene bzw. weiße Kleider. 1840 heiratete Prinz Albert von Sachsen-Gotha die britische Königin Victoria. Von ihr wurde ein Kleid aus weißer Seide mit Spitze getragen. Dazu nur ein kurzer Brautschleier.

Die Vermählung von Napoléon III folgte nur einige Jahre später 1853. Herzogin Eugénie de Montijo wählte weißen Samt zur Vermählung aus. Am 24. April 1854 gab eine der wohl bekanntesten Prinzessinen ihr Jawort in einem üppigen Traum in Weiß. Sisi, Elisabeth von Bayern heiratete Kaiser Franz Joseph. Spätestens seit diesem Tag sind die Brautkleider in weiß nichtmehr wegzudenken.

Selbstverständlich haben sich die Trends im Laufe der Zeit immer wieder etwas geändert. Hier findest Du die aktuellen Fühlingstrends.